Donnerstag, 2. Oktober 2014

Vormittagsrunde extended Version

...oder auch von Vormittag zu Vormittag.

 
Im August bekam ich Luft davon, dass Harald eine Fahrt von Kopenhagen nach Hamburg plant. Ich plante ja auch schon länger mal von Kopenhagen nach Berlin zu radeln. Da würde ja ein gemeinsamer Start super passen. Zug und Hostel waren ruckzuck gebucht.
Harald verbrachte das Wochenende mit seiner Familie in Kopenhagen und schickte diese per Auto in Richtung Heimat. Ich kam erst Sonntag mit 4 Stunden verspätung und 80 € weniger in den Taschen in Kopenhagen an. Dank dem Berlin Marathon( den ich sehr wohl einplante ) durfte ich meinen IC vor der Nase wegfahren sehen.

Es war Sonntag abend gegen 21 Uhr der Zug rollte in den leeren Kopenhagener Bahnhof, nur wenige Leute stiegen aus. Überhaupt wirkte die Stadt um diese Uhrzeit wie ausgestorben. Kaum Auto´s auf den Straßen und auch Fußgänge suchte ich vergebens. Bin ich einer anderen Zeitzone gelandet? Habe ich was verpasst? In Berlin dürfte die Stadt gerade wieder aus allen Nähten platzen. Autos verstopfen die Straßen. Auch fiel einem sofort die von allen gelobte Infrastruktur für Radfahrer auf. Radwege so breit wie Autospuren.

Entlang einiger Neubauten die völlig zugestellt mit Fahrrädern waren ging es raus zum Hostel, wo Harald schon in der Lobby wartete. Jetzt hieß es Bierchen und zeitig ins Bett.

Für alle die ähnliches planen, kann ich dank Harald das Danhostel Copenhagen Amager ( http://www.danhostel.dk/hostel/danhostel-copenhagen-amager ) empfehlen.




Nachdem Frühstück ging es frühzeitig los aufs Rad. Im dichten Nebel ging es raus aus Kopenhagen. Immer auf feinsten Radwegen ging es durch rechtdichten Radverkehr raus in den Speckgürtel Kopenhagens. Es scheint als würde so gut wie jeder per Rad zur Arbeit. Die Augen wurden immer größer feinste Räder vom Hollandrad bis hin zum highend Rad alle Radgattungen waren hier vertreten. :)

Dank dem Nebel hielt sich der Wind an der Küste ziemlich in Grenzen und das Rad rollte rund. Die breiten Radwege zogen sich noch lange raus Kopenhagen. Und an jedem Kreisverkehr gab es Vorfahrt für Radfahrer. 


Sonst war die Fahrt unspektakulär, überwiegend ging es über flache gerade Landstraßen teilweise bis 30 km nur gerade aus, aber auch über einige kleine Hügel. Es war recht eintönig, aber ich war ja nicht alleine. Dank Harald´s Erfahrung, kam ich auch gar nicht erst in die Versuchung die ersten Kilometer zu schnell zu fahren. Langsam waren wir allerdings trotzdem nicht unterwegs.

Besonders waren nur die Brücken zwischen den Inseln und die Fährüberfahrt rüber nach Fährman. Insgesamt sollten also heute 5 Inseln auf dem Programm stehen.


Zur Fähre kamen wir genau rechtzeitig, so das wir die Zeit ausserhalb des Sattels so gering wie möglich halten können. In Dänemark hatten wir auf insgesamt 151 km auf dem Tacho und gerade mal 9:44 min Pause. Sehr ungewöhnlich auch für mich.

 Selbst die Bahn nimmt die Fähre. Wahnsinn wie groß so ein Schiff ist.

Die Fährfahrt ( übrigens per Rad mit 6 € richtig günstig ) dafür war´s Essen doppelt so teuer. 10,- € für Nudeln mit etwas Ketchup. Aber die brauchte der Körper.


Ab Fehmarn ging es dann auf mehr oder weniger bekannten Straßen immer entlang der schleswigen Küste.
Erst noch sehr monoton auf schlechten Radwegen ( oder waren wir vielleicht nur zu verwöhnt? ) Später dann entlang der bekannten Ostseebäder ( Grömitz, Neustadt, Schabeutz, Timmendorfer Strand, Travemünde ). Dank Harald ging es teilweise auf der Strandpromenade entlang, ich erinnerte mich an Urlaube zu Kinderzeiten.Halt mal... Travemünde? Mist hier sollten sich unsere Wege trennen. Aber wir hatten unsere Pausen bisher schön kurz gehalten und es ging auf ein gemeinsames Abendbrot in das von der Grenzsteintrophy bekannte Luzifer, dies mal nur ohne Bier.

Abschiedsfoto vor dem Luzifer

Wir verabschiedeten uns und Harald fuhr weiter Richtung Hamburg. Für mich ging es per Fähre rüber nach Priwall, es wurde dunkel aber schlafen am Strand war dieses mal nicht drin.

Priwallfähre

Von nun an kannte ich jeden größeren Ort, somit konnte ich mir im Kopf immer kleine Etappenziele setzen. Dassow Grevesmühlen Schwerin. In Schwerin noch einmal in den Supermarkt Zuckerwasser und Wasser für die Flaschen gekauft. Musik aufs Ohr, es war nach 10, der Kopf brauchte Ablenkung aber dadurch lief es immer besser. Überhaupt hatte ich in den ersten Stunden mehr Probleme als in der Nacht.

Über Parchim Putlitz ging es nach Pritzwalk. Die Autobahnauffahrten kosten ganz schön Körner und auch allgemein wurden die Beine schon etwas schwerer. Aber Brandenburg war endlich erreicht, das Ziel war also schon zum greifen Nahe. In Pritzwalk wollte ich mir wenigstens noch einmal 10 min Pause gönnen.
Eine Tankstelle, super aber offen hat sie natürlich um diese Uhrzeit nicht. Nach nun 400km fuhr der Körper natürlich total runter. Ich hockte also auf dem Flugfeld und der erste Regen setzte ein. Oh man... noch etwa 130 km und dann das. Meine Pause verlängerte sich. Ich schlief immer mal für 15 min und lauschte dann wie sehr der Regen auf das Vordach der Tankstelle klopfte.

Nach gut 1 1/2 h entschloß ich mich für die Regenjacke für die Füße gab es Einweg Handschuhe - ( praktisch diese Pause an der Tanke ). Nicht lange und ich war auf der bekannten Hamburg Berlin Strecke. Der Regen störte dank den noch humanen Temperaturen auch nicht mehr so sehr.

Pünktlich um 06:45 Uhr nach 23 Stunden durfte ich das Ortsschild Berlin passieren. So wirklich geglaubt habe ich das in dem Moment nicht. Aber mein erster 500er liegt hinter mir. Mein bisher längste Strecke am Stück waren die 300 km per MTB am letzten Tag der GST 2014.

Statistik:  520km 19:55:58 h 26,2 km/h 2018 hm ( wobei da wohl das Garmin was falsches ausspuckt
                 wird also noch ausgebessert.

Fazit:       Es war super, beim nächsten mal noch mindestens einen Tag Kopenhagen ranhängen und auch
                für mich sind diese Distanzen ohne riesen Qualen möglich.

Ein großes Danke noch einmal an Harald für diese klasse Idee und dass ich dich begleiten durfte! :)

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1 Kommentar:

  1. Thomas, ich habe ebenfalls zu danken.
    Es war auch für mich eine tolle Tour, auch wenn ich nicht mal die Hälfte deiner Kilometer gemacht habe ... Hut ab zu deiner Leistung!
    Leute, wenn ihr die Gelegenheit habt, gemeinsam mit Thomas zu fahren: Nutzt sie! Der kann Rad fahren, der kann einen gut unterhalten, da stimmt alles. :-)

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